Weniger Krankenversicherungsbeiträge im Alter

 

Planungssicherheit ist für viele gesetzlich und privat Krankenversicherte ein wichtiges Thema. Während die gesetzliche Krankenversicherung auf Vermehrung der arbeitenden Beitragszahler setzt, sorgt die private Krankenversicherung für ihre Versicherten vor und bildet Altersrückstellungen.

Wer überzeugt ist, dass diese Rücklagen nicht ausreichen, kann durch Abschlus eines Zusatztarifes gegen einen Mehrbeitrag eine Beitragsentlastung im Alter vereinbaren.

Hierfür werden von Versicherern verschiedene Tarifvarianten angeboten. In der Regel werden diese in Form von “Rentenversicherungsverträgen” oder “Entlastungszusagen” mit festen Höhen, vereinbart.

Welche Vor- und Nachteile können solche Tarife haben? Einige Beispiele:

Vorteile

Möglicherweise beteiligt sich der Arbeitgeber an den Beiträgen. Arbeitnehmer sollten daher bei Ihrem Arbeitgeber eine mögliche Beiteiligung erfragen.

Unter bestimmten Voraussetzungen sind Beiträge solcher Tarife steuerlich absetzbar. Je nach persönlichem Steuersatz können hier erhebliche Vorteile erziehlt werden. (es gibt aber in diesem Zusammenhang auch Nachteile). Die Rechtslage ist hier m.E. noch nicht abschließend geklärt. Ich erwarte ein klarstellendes Schreiben des Bundesministerium der Finanzen im Mai 2010. Über eine mögliche steuerliche Betrachtung (und gg. Absetzbarbeit) nach dem “Bürgerentlastungsgesetz Krankenversicherung” berichte ich im Beitrag: PKV, mehr Beitrag – weniger Steuern Teil II

Eine vertraglich vereinbarte Beitragsreduzierung im Alter steigert die Planungssicherheit und dürfte gerade “Sicherheitsdenkern” zu Gute kommen.

Im Alter steht wegen geringerer Versicherungsbeiträge, mehr Geld für z.B. Lebenshaltung zur Verfügung.

Nachteile

Der Mehrbeitrag muss natürlich bezahlt werden. Versicherten stehen also, selbst bei eventuellen Steuerminderungen, in der Zahlphase weniger Geld zur Verfügung.

Bei den meisten Tarifen bestehen eingeschränkte Verwendungsmöglichkeiten (die auch zur Steuerschädlichkeit im Alter führen können).

Oft müssen ununterbrochene Mindesteinzahlungsdauern von 5 Jahren erfüllt werden. Werden diese nicht erfüllt, verfallen ggf. bereits eingezahlte Gelder.

Gerade bei längeren Laufzeiten bestehen kalkulatorische Risiken: Politische Risiken (Änderung der Versicherungssysteme / Gesetzesgrundlage), falsche Anlageentscheidungen des Versicherers, Volatilität der Inflation, Eintritt der Versicherungspflicht u.s.w..

Mein Tip: Prüfen Sie eingehend Vor- und Nachteile. Lassen Sie sich von Ihrem Vermittler / Berater die Tarife genau und ausführlich erklären. Lesen Sie die Vertragsbedingungen sorgsam durch und holen Sie sich ggf. Rat bei einem Fachmann.